
|
Biosphäre
2 wurde entwickelt, um eine Umgebung zu schaffen, die klein genug ist,
um sie zu beherrschen, aber zugleich hinreichend komplex und
vielfältig, um als sinnvolles Labor zur Untersuchung von natürlichen Ökosystemen der Erde zudienen.
Der
Grund für die Faszination bestand in der Möglichkeit von
Biosphäre 2, das eigene Verhältnis zur Umwelt auf eine
völlig neue Weise zu erforschen, beispielsweise aus einer
Perspektive der wechselseitigen Abhängigkeit und der Partizipation
und nicht aus der eines privilegierten Reisenden, der eher von der
Natur entfernt oder auf deren Kosten lebt.
Die
Notwendigkeit der Auswahl führte zu Fragen wie z.B. „Wieviel Natur
benötigt man, um leben zu können?“ Bevor eine Technik
zugelassen wurde, mußte sie umfangreiche Tests
ihrer Unschädlichkeit für die Biosphäre bestehen oder
zusätzliche Schritte enthalten, damit ihre Endprodukte keine
negativen Folgen haben.
In
den ersten drei Jahren nach ihrer Fertigstellung war Biosphäre 2
eine von Menschen bewohnte Biosphäre. Die erste Gruppe mit acht
Teilnehmern lebte von 1991 bis
1993 in Ihr. Eine zweite Gruppe, hielt sich 1994 über sechs Monate
lange in Ihr auf. Während dieser Zeit wurden mit wenigen Ausnahmen
die Luft, das Wasser und das Essen für die in ihr befindlichen Menschen von den Ökosystemen erzeugt und wieder aufbereitet.
Die
Umwelt von Biosphäre 2, wie sie ursprünglich gestaltet war,
funktionierte zwar nicht wie erwartet, wie etwa bei der
Aufrechterhaltung des Sauerstoffgehalts der Atmosphäre, Die
Fakultät des Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia
University hat sich dem Projekt angeschlossen, um für eine
kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung
zu sorgen.
Ein
zentraler Zweck von Biosphäre 2 ist die Möglichkeit, die
Umweltbedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit, photoaktive Strahlung
von Außen, Zusammensetzung der
atmosphärischen Gase und des Wassers genau zu überwachen.
Dafür wurden 1200 Sensoren in Biosphäre 2 eingebaut. 80
gelten als unbedingt nötig, während der
Rest entweder Zwecken der Forschung oder der Überwachung dient.
Während der bemenschten Missionen entnahm ein sogenanntes
„Schnüffelsystem“ alle 15 Minuten automatisch eine Luftprobe von einem Biom und untersuchte sie auf 13 verschiedeneGase (z.B. Ozon, Kohlendioxid, Stickstoffoxid.
Jeden
Tag informierte ein Computerausdruck über die hohen und niedrigen
Werte während der letzten 24 Stunden und verglich sie mit
Grenzwerten. Biosphäre
2 bedeckt eine Fläche von 1,6 Hektar und besitzt mit den zwei
Lungen oder variablen Kammern ein Volumen von 204.000 Kubikmeter
innerhalb seiner virtuell luftdichten
Außenhülle. Sie besteht aus fünf natürlichen und
zwei künstlichen Lebensräumen: tropischer Regenwald, Savanne,
Sumpf, Meer, Wüste, intensive Landwirtschaft und Wohnräume für Menschen. Normalerweise herrscht eine gleichbleibende Atmosphäre.

|

|